Der Bäralplkopf sollte mal meine Akkus laden. Es war mir nach Einsamkeit, und davon gibt es in dieser Gegend mehr als genug. Ich muss gleich bemerken, meine Wegwahl war heute nicht wirklich effizient, dafür aber sehr Kräfte raubend.
Von Scharnitz kommend folgt man vor der Angeralm dem Forstweg links, bis bei einem Jagdstand der Weg endet. Linkerhand ist ein trockenes Bachbett, das in einen schmalen Wald Steig mündet der entlang des Bäralplgrabens verläuft, bis man auf ca. 1.800 den Bäralplsteig erreicht. Der Waldweg ist mit reichlich Steinmandln markiert.
Mein neues Navi schlug mir einen Weg vor, dem ich ohne Bedenken folgte. Das stellte sich aber als großer Fehler heraus. Ich suchte auf der falschen Seite (Nord) nach dem richtigen Weg (lt. Navi) und lief zweimal im Kreis. Ich kletterte auf losem Fels auf der Suche nach dem Steig. Als Belohnung durfte ich jungfräuliche Schotterreissen abfahren, machte aber Höhenmeter umsonst.
Hier beschloss ich bei einer Jause den Abbruch der Tour. Es war mir zu gefährlich ganz alleine in so einer verlassenen Gegend auf derart bröseligem steilen Fels einen Weg zu suchen, den es wahrscheinlich gar nicht gibt.
Im Bild der Bäralplkopf von Norden. Beim Abstieg sah ich dann den grünen Rücken und wusste dass dies der richtige Weg sein musste. Kurzerhand entschloss ich einen dritten Anlauf auf den Gipfel, da ich mir sicher war das ich lange nicht mehr in diese Gegend kommen werde. Mein Navi ließ ich aber an um mich beim Rückweg nicht zu verlaufen.
Und siehe da, der sehr steile Anstieg auf den Bäralplkopf war gefunden. Dieser Anstieg ist so steil, ich rate dringend ab diese Tour bei Regen bzw. nassem Gras zu unternehmen.
Ja, ich gebe zu es war ziemlich anstrengend. Den Gipfel auf 2.323 m.ü.d.M erreichte ich erst nach 5,5 Std. ab Scharnitz. Dazu musste ich gesamt 1.833 Hm bewältigen, wobei es bei korrekter Wegfindung ca. 400 Hm. mit dem Rad, und noch einmal ca. 700-800 Hm zu Fuß sein müssten. Die ca. 600 Hm betrachte ich als Training! ;.) Für den Rückweg nach Scharnitz benötigte ich nur noch 2,5 Std.
Der Ausblick ins Karwendl war fantastisch und jeden Höhenmeter wert! Wer genau hinsieht erkennt das Karwendelhaus (Mitte Bild) und die Birkarspitze in den Wolken.