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Menschen stolpern nicht über Berge, sondern über Maulwurfshügel!

Wenn man auf dem Weg zum Gipfel nur den Berg im Blickfeld hat, dann kann man leicht über einen Maulwurfhügel stolpern. Dieser Blog soll mir dabei helfen, die kleinen Etappen des Lebens zu erreichen, und am Ende auf dem Gipfel zu stehen! Und natürlich soll er mich an diese Erlebnisse lange erinnern.

Es ist jeder herzlich eingeladen meinen Horizont durch seine Sicht der Dinge zu erweitern, und mich dadurch in jedem Fall meinen Zielen ein Stück näher zu bringen.







Ich bin umgezogen


Ab Oktober 2011 findet ihr meine Blogs unter 


Ich würde mich freuen, wenn der eine oder andere mal vorbeischaut. 

Mit dem Bockerl auf die Zwölferspitze ca. 2.100 m.ü.d.M

 Mittwochabendnachderarbeit und schon etwas später als gewöhnlich machten wir uns auf den Weg, um frische Bergluft durch unsere Lungen zu jagen. Aber das die Bergluft so frisch sein würde, hätte ich mir nicht gedacht. Letzte Woche bin ich mit den Kids noch in kurzen Hosen und Sonnenbrille über diesen Weg gelaufen, heute hätten wir schon Gamaschen gebraucht.

Der Aufstieg vom Adelshof auf die Birgitzer Alm wo wir die Bockerl hinterlegten, war noch relativ Schneefrei. Ab der Birgitzer Alm jedoch lag dann reichlich Schnee, beim Birgitzköpflhaus ging sogar schon eine kleine Lawine ab, und Nebel verschleierte die Berge. Geplant wäre eigentliche gewesen, auf das "Spitzmandl" zu gehen, wir hatten bei diesen Verhältnissen aber alle Mühe  überhaupt einen Weg zu finden.   

Auf dem Weg zum Spitzmandl geht die Abzweigung zur Zwölferspitze nach links ab, wir gingen wegen dem Nebel mind. 3-4 mal darann vorbei und drehten wieder um, beinahe hätten wir nicht mal dieses Gipfelkreuz gefunden. Da wir noch nie auf dem Spitzmandl gewesen sind, ließen wir es für heute lieber gut sein und machten uns auf den Rückweg.

Dieser Frosch hat mit seiner Entscheidung nach Hause zu gehen scheinbar zu lange gewartet, der lag eingefrohren auf der Schneedecke und machte keinen Mucks.

Auf der Birgitzer Alm warteten schon die Bockerl auf uns, und nachdem wir die 400 Hm genüsslich mit nur einer Stirnlampe abgefahren sind, machten wir uns auf in Richtung gemütliches Wohnzimmer.

Die langen Touren am Mittwochabend scheinen langsam in die Winterstarre abzugleiten. Ersatzprogramm ist schon in Arbeit, Nachtskilauf, Nachtrodeln, Schwimmen und natürlich wie jeden Winter ab in die Kletterhalle!

Schlicker Seespitze 2.804 m.ü.d.M

Die Wettervorhersage war nicht sehr ermutigend, von starkem Regen bis Sturm konnte man in den Wettervorhersagen lesen. Aber meine Lieblingsseite ZAMG  räumte ein trockenes Zeitfenster von 6-10 Uhr ein. Diese paar Stunden mussten Martin und ich nützen, eine kleine Tour geht sich immer aus. Bei Martin in Innsbruck regnete es genau so wie bei mir in Hall. Aber auf dem Weg zur Kemater Alm ließ der Regen schon nach und beim losgehen um ca. 06:30 war es bereits trocken. Tja das Glück gehörten den ..........
Der Berg zeigt sich von seiner schönsten Seite, wenn die meisten zu Zuhause vor dem Ofen bleiben und sich über das Wetter beschweren. Für Martin scheint sowieso immer die Sonne wenn er Zeit für Berg hat, egal wie nass es ist ;°) 

Der Großteil der Strecke ist Wanderweg, nur zum Schluss ist ein wenig Blockwerk zu bewältigen. Klettern muss man aber nicht können. Der Weg den mein Garmin Dakota vorgeschlagen hat, wurde von der Natur schon längst versetzt. Aber die Markierungen lassen einen den neuen Weg gut finden, hier ist die genaue Wegbeschreibung, Almenrausch.

Martin dürfte hier vor der Riepen Wand stehen. Die ist zur Zeit aber nicht begehbar, da im Mai und im Juni große Felsen abgebrochen sind. Ein Schild sperrt den Weg, man sollte es nicht ignorieren!

Der Nachbarberg Gamskogel machte heute seinem Namen alle Ehre, mindesten 20 Gämse stehen hier herum und freuen sich darüber dass der Jäger auch einen Ofen hat.

Die ca. 1.200 Hm waren in gemütlichen 2 Stunden bewältigt, und pünktlich um 10:00 Uhr fing es an zu regnen. Aber glücklicherweise nicht so stark wie vorhergesagt.

Die Schotterreisse lässt einen in nix Komma Null auf die Adolf Pichler Hütte abfahren, da kann man dann super lecker Hirsch Gulasch oder Käsknödelsuppe essen. Und die backen selbst Brot, ich sage euch, da  kriegt man nicht genug davon. War wirklich wieder ein super schöner Schlecht-Wetter-Tag.

Bockerltour auf die Sistranser Alm

Tja, frisch aus dem Urlaub zurückgekehrt machte ich mich heute, Mittwochnachderarbeit mit Martin und Holzi auf in Richtung Sistranser Alm. Mit ca. 600 Hm keine Monster Tour, eher wieder was zum eingewöhnen. Mit den Bockerln gaben wir uns dann noch ein heißes Rennen bis zum Parkplatz.

Das besondere heute war eindeutig Holzi´s erstes Mal auf dem Bockerl! 

Leider hatte ich heute keinen Fotoapparat mit, und Holzi, der mir seine Fotos für den Blog schicken wollte ist wohl nach der Tour in irgend einer Kneipe abgestürzt. Macht aber nix, ich habe improvisiert!

Ich wünsch dir einen schönen Urlaub und tu nicht mehr all zu viel buckeln am letzten Tag :°)

Nachgereichte Fotos, ich möchte mir ja nichts nachsagen lassen!


Mein erster Patschen beim Bockerl, aber der Hüttenwirt von der Sistranser hat mich trotzt Küchen-stress mit Werkzeug unterstützt. Herzlichen Dank!!!


Holzi und Martin im Geschwindigkeitsrausch.


So sieht ein Jungschwanz aus, der seine erste Bockerlfahrt absolviert.


Martin hatte bei Holzis Tempo Zeit für ein Nickerchen.


Ich hatte gestern auch die große Freud die neue Led Lenser h14r testen zu dürfen. Mit dem nötigen Kleingeld bekommt man das Beste vom Besten. Die Leuchtkraft von meiner Led Lenser H7 ist ja eigentlich schon super, aber der große Bruder macht die Nacht zum Tag. 

Absamer Klettersteig zur Bettelwurfhütte 2.077 m.ü.d.M

Holzi´s Vorschlag den neuen Klettersteig von Absam zur Bettelwurfhütte zu gehen war für mich als würde mein Freund fragen ob ich Lust hätte zum neuen Spielplatz im Hof zu gehen. Natürlich hatte ich Lust, und Urlaub und überhaupt..........

Da heute bis zu 37° angekündigt wurden brachen wir schon um 05:15 in das Halltal auf. Die genaue Route findet ihr in Bergsteigen at. Zügig ging es über eine liebevoll gewählte Route in Richtung Bettelwurfhütte. Der erste Klemm-block musste den Erbauer schon von der Weite inspiriert haben. 

links unten St. Magdalena, rechts oben Holzi

dieser Klettersteig ist eine Bereicherung für jeden Alpinisten, der über eine Top gesicherte Route eine Genusstour  mit herrlichem Ausblick durch das Halltal in das Inntal machen will. Ich bin hoch erfreut mein geliebtes Halltal mal von dieser Seite der Felsen sehen zu dürfen.

Jede Minute ein Genuss, die Sonne scheint und das Halltal zeigt sich von seiner besten Seite,

wobei letzte Woche hier die Hölle los gewesen ist. Derzeit wird Tonnenweise Schutt ins Tal transportiert, um die Straßen wieder frei zu bekommen. Jedes Jahr ist das Halltal gesperrt weil die Berge Schutt und Steine in das Tal spühlen. 

nach ca. 3 Stunden 15 Min. erreichten wir die Bettelwurfhütte, und da ich derzeit Urlaub habe genoss ich bereits am Vormittag bei dieser Affenhitze einen kalten Radler. Hier kann man super essen und trinken, und mit netten Menschen "Hoangoschtn"

Retour führte und der schöne Höhenweg über das Lafatscher Joch auf St. Magdalena, auch hier lässt es sich fein sitzen, essen und trinken. Nach über 1500 Hm im Aufstieg vertrug ich locker noch einen Radler. Oft schon führte mich der Heimweg über die verschlossenen Stollen der Haller Salinen, heute hatte ich Glück und ein Stollen war geöffnet. Über 700 Jahre wurde im Halltal Salz abgebaut und in Hall zum weissen Gold verarbeitet. 

Heute war ein feiner Tag mit einem guten Freund in einer schönen Gegend auf einem super Klettersteig.

 Ich darf mich in die Sommerpause verabschieden um mit meinen Kindern Sandburgen zu bauen. Freue mich schon auf neue Abenteuer, der Halltaler.

Ortler über Hintergrat 3.905 m.ü.d.M

Als Martin und ich letztes Jahr auf der Königsspitze standen und auf den erhabenen König Ortler blickten, da wussten wir schon was heuer um diese Jahreszeit zu tun ist. 2007 hatte ich bereits das große Vergnügen mit Vroni und Günther diesen wunderschönen Berg über die Payer Hütte besteigen zu dürfen, gestern war die Route über den Hintergrat unsere Wahl. Die Anfahrt über den Reschen See verlief angenehm, mich beeindrucken immer wieder die gewaltigen Windräder die am Reschenpass bei einer Jahresdurchschnitts-Geschwindigkeit von 4,3 m/s ihre Umweltfreundliche Arbeit verrichten ;°

In nicht mal 2 Stunden bei knapp 800 Hm Aufstieg erreicht man von Sulden aus die Hintergrat Hütte auf 2.661 m.ü.d.M. und kann bei dieser Gelegenheit die Beine schon für eine anspruchsvolle Tour vorwärmen. Wie man sehen kann war die Vorbereitung auf der Hintergrat Hütte überhaupt sehr gewissenhaft. Diese beeindruckende Abendstimmung lässt schon Gutes vermuten.

Um 03:30 wird man für das Frühstück geweckt, um 04:00 ist allgemeiner Aufbruch. 

Anfänglich geht man über den Suldenferner mit Stirnlampe auf einem guten Schotterweg in einer Bergsteiger/innen-Karavane noch Schlaftrunken in Richtung Sonnenaufgang. Sobald die Sonne aufgeht wird die Schönheit des Ortler Gebiets ersichtlich.

Wenn man nicht jeden Meter am Seil geht, was an und für sich empfehlenswert wäre, dann geht es zügig voran. Es ist ziemlich ausgesetzt, aber das Gestein bietet guten Halt. Wer sich also Wohl fühlt in luftigen Höhen, der kommt gut weiter.

Ein markanter Punkt ist der Signalkopf auf 3.725 m.ü.d.M, nach dem man diesen passiert hat kommt die erste 4er Stelle. Die beste Wahl für eine übersichtliche Routenbeschreibung findet man meiner Meinung nach unter Bergsteigen.at

Hier die erste 4er Stelle, da staut es sich ein wenig. Für die einen ein leichtes, für andere ein unüberwindbares Hindernis (aber eigentlich kein Problem, Toprope durch einhängen des Seils vom Vordermann ist immer möglich). Wir ließen es uns aber nicht nehmen, die 4er selbst im Vorstieg zu gehen. Die erste ich, und die zweite packte Martin mit spielerischer Leichtigkeit.

So geht es dann in Richtung Gipfel. Stehzeiten muss man akzeptieren, wer überholen möchte, dem zeigt die Natur gleich die Grenzen auf. Es gibt halt nur eine Route, und für die braucht man Zeit.

Diese Schneewechte noch, und bald ist es geschafft, das Gipfelkreuz kann man schon sehen.

Berg Heil, auf 3.905 m.ü.d.M dem Ortler, auch der "Kleine 4.000" genannt. Wir brauchten für die 1.200 Hm ca. 5 Stunden.

Nun hat Martin auch die Südtiroler-Matura, Cevedale, Königsspitze und Ortler. Gratuliere!!!

Der Abstieg zur Payer Hütte wurde noch einmal zu einem unvergesslichen Erlebnis. Ich finde es eigentlich Schade, dann man diese Route den Normalweg nennt, denn "Normal" ist es hier sicherlich nicht.

An dieser Stelle warteten wir und alle anderen Gipfelstürmer weit über eine Stunde darauf, dass ein paar Pensionisten bei knackigen Stellen ihre Lebensgeister wieder fanden. Sie wollten es einfach noch einmal wissen, blockierten aber lange den Weg.  Aber wer es bis hierher schafft weis, "in der Ruhe liegt die Kraft"!

Das letzte Drittel ist wieder so eine Sache, der ganze Berg nur ein Bröselhaufen. Ohne Seil kommt man mit viel Geschick schnell weiter, wer nicht darauf verzichten will ist auch gut sehr beraten!
Martin hat´s drauf!


Die Payer Hütte auf 3.029 m.ü.d.M erreichten wir trotz langer Wartezeiten in 3 Std. 45 Min. Wer genügend Zeit hat kann sich hier ausruhen und eventuell erst am nächsten Tag nach Sulden (ca. 1.100 Hm) aufmachen. Wer es am Stück packt, den erwarten in Summe ca. 2.100 Hm Abstieg vom Gipfel des Ortler.



Wir sind einiges gewohnt und packten es am Stück. Das gab uns aber wie man sehen kann dann auch den Rest. Am "Campingplatz Kiefernhain in Prad" sammelten wir nach 13 Stunden auf den Beinen bei Pizza, Wein und einigen Stunden Schalf im Zelt neue Kraft für die Rückreise.

Diese Tour bleibt mir immer in Erinnerung!



Neues zum Hiking Biking Tip vom 03.07.11 !!!

Ihr erinnert euch an meinen Hiking Biking Tip vom Juli unter dem Label "Dies und Das" wo ich das super Bild im Netz gefunden habe? 

Eigentlich dachte ich es handelt sich hier um einen Chinesen der die teuren Mietpreise nicht zahlen kann, und als Tagelöhner von Ort zu Ort radelt. Das hat mir so gefallen dass ich es kurzerhand zu Kunst erhob. 
Nun weis ich, es ist Kunst! (Schade eigentlich)

Der Künstler Kevin Cyr entwarf und baute das Wohnrad im Jahr 2008. Und später folgte dieser grandiose Bike Anhänger und noch einige Ideen wie man günstig wohnen kann. 


Ich liebe die Bilder von Cavin Cyr, und wo ich das fand gibt es noch mehr unter http://www.kevincyr.net/index.php?/ongoing/home-in-the-weeds/ 

Ich muss mir irgendwann auch so ein Bikehome bauen! Aber vielleicht etwas leichter und mit Gangschaltung. Habe mich schon sehr lange nicht mehr für etwas so begeistern können wie "mobiles Wohnen aus eigener Muskelkraft". Das ist sozusagen Hiking Biking für Fortgeschrittene, deshalb hat es auch Platz in meinem Blog.

Bäralplkopf 2.323 m.ü.d.M im Karwendl

 Der Bäralplkopf sollte mal meine Akkus laden. Es war mir nach Einsamkeit, und davon gibt es in dieser  Gegend mehr als genug. Ich muss gleich bemerken, meine Wegwahl war heute nicht wirklich effizient, dafür aber sehr Kräfte raubend.

 Von Scharnitz kommend folgt man vor der Angeralm dem Forstweg links, bis bei einem Jagdstand der Weg endet. Linkerhand ist ein trockenes Bachbett, das in einen schmalen Wald Steig mündet der entlang des Bäralplgrabens verläuft, bis man auf ca. 1.800 den Bäralplsteig erreicht. Der Waldweg ist mit reichlich Steinmandln markiert.


Mein neues Navi schlug mir einen Weg vor, dem ich ohne Bedenken folgte. Das stellte sich aber als großer Fehler heraus. Ich suchte auf der falschen Seite (Nord) nach dem richtigen Weg (lt. Navi) und lief zweimal im Kreis. Ich kletterte auf losem Fels auf der Suche nach dem Steig. Als Belohnung durfte ich jungfräuliche Schotterreissen abfahren, machte aber Höhenmeter umsonst.

Hier beschloss ich bei einer Jause den Abbruch der Tour. Es war mir zu gefährlich ganz alleine in so einer verlassenen Gegend auf derart bröseligem steilen Fels einen Weg zu suchen, den es wahrscheinlich gar nicht gibt.

Im Bild der Bäralplkopf von Norden. Beim Abstieg sah ich dann den grünen Rücken und wusste dass dies der richtige Weg sein musste. Kurzerhand entschloss ich einen dritten Anlauf auf den Gipfel, da ich mir sicher war das ich lange nicht mehr in diese Gegend kommen werde. Mein Navi ließ ich aber an um mich beim Rückweg nicht zu verlaufen.

Und siehe da, der sehr steile Anstieg auf den Bäralplkopf war gefunden. Dieser Anstieg ist so steil, ich rate dringend ab diese Tour bei Regen bzw. nassem Gras zu unternehmen.

Ja, ich gebe zu es war ziemlich anstrengend. Den Gipfel auf 2.323 m.ü.d.M erreichte ich erst nach 5,5 Std. ab Scharnitz. Dazu musste ich gesamt 1.833 Hm bewältigen, wobei es bei korrekter Wegfindung ca. 400 Hm. mit dem Rad, und noch einmal ca. 700-800 Hm zu Fuß sein müssten. Die ca. 600 Hm betrachte ich als Training! ;.) Für den Rückweg nach Scharnitz benötigte ich nur noch 2,5 Std. 

Der Ausblick ins Karwendl war fantastisch und jeden Höhenmeter wert! Wer genau hinsieht erkennt das Karwendelhaus (Mitte Bild) und die Birkarspitze in den Wolken.