In nicht mal 2 Stunden bei knapp 800 Hm Aufstieg erreicht man von Sulden aus die Hintergrat Hütte auf 2.661 m.ü.d.M. und kann bei dieser Gelegenheit die Beine schon für eine anspruchsvolle Tour vorwärmen. Wie man sehen kann war die Vorbereitung auf der Hintergrat Hütte überhaupt sehr gewissenhaft. Diese beeindruckende Abendstimmung lässt schon Gutes vermuten.
Ein markanter Punkt ist der Signalkopf auf 3.725 m.ü.d.M, nach dem man diesen passiert hat kommt die erste 4er Stelle. Die beste Wahl für eine übersichtliche Routenbeschreibung findet man meiner Meinung nach unter Bergsteigen.at
Hier die erste 4er Stelle, da staut es sich ein wenig. Für die einen ein leichtes, für andere ein unüberwindbares Hindernis (aber eigentlich kein Problem, Toprope durch einhängen des Seils vom Vordermann ist immer möglich). Wir ließen es uns aber nicht nehmen, die 4er selbst im Vorstieg zu gehen. Die erste ich, und die zweite packte Martin mit spielerischer Leichtigkeit.
Diese Schneewechte noch, und bald ist es geschafft, das Gipfelkreuz kann man schon sehen.
Berg Heil, auf 3.905 m.ü.d.M dem Ortler, auch der "Kleine 4.000" genannt. Wir brauchten für die 1.200 Hm ca. 5 Stunden.
Nun hat Martin auch die Südtiroler-Matura, Cevedale, Königsspitze und Ortler. Gratuliere!!!
Der Abstieg zur Payer Hütte wurde noch einmal zu einem unvergesslichen Erlebnis. Ich finde es eigentlich Schade, dann man diese Route den Normalweg nennt, denn "Normal" ist es hier sicherlich nicht.
An dieser Stelle warteten wir und alle anderen Gipfelstürmer weit über eine Stunde darauf, dass ein paar Pensionisten bei knackigen Stellen ihre Lebensgeister wieder fanden. Sie wollten es einfach noch einmal wissen, blockierten aber lange den Weg. Aber wer es bis hierher schafft weis, "in der Ruhe liegt die Kraft"!
Martin hat´s drauf!
Die Payer Hütte auf 3.029 m.ü.d.M erreichten wir trotz langer Wartezeiten in 3 Std. 45 Min. Wer genügend Zeit hat kann sich hier ausruhen und eventuell erst am nächsten Tag nach Sulden (ca. 1.100 Hm) aufmachen. Wer es am Stück packt, den erwarten in Summe ca. 2.100 Hm Abstieg vom Gipfel des Ortler.
Wir sind einiges gewohnt und packten es am Stück. Das gab uns aber wie man sehen kann dann auch den Rest. Am "Campingplatz Kiefernhain in Prad" sammelten wir nach 13 Stunden auf den Beinen bei Pizza, Wein und einigen Stunden Schalf im Zelt neue Kraft für die Rückreise.
Diese Tour bleibt mir immer in Erinnerung!