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Menschen stolpern nicht über Berge, sondern über Maulwurfshügel!

Wenn man auf dem Weg zum Gipfel nur den Berg im Blickfeld hat, dann kann man leicht über einen Maulwurfhügel stolpern. Dieser Blog soll mir dabei helfen, die kleinen Etappen des Lebens zu erreichen, und am Ende auf dem Gipfel zu stehen! Und natürlich soll er mich an diese Erlebnisse lange erinnern.

Es ist jeder herzlich eingeladen meinen Horizont durch seine Sicht der Dinge zu erweitern, und mich dadurch in jedem Fall meinen Zielen ein Stück näher zu bringen.







Absamer Klettersteig zur Bettelwurfhütte 2.077 m.ü.d.M

Holzi´s Vorschlag den neuen Klettersteig von Absam zur Bettelwurfhütte zu gehen war für mich als würde mein Freund fragen ob ich Lust hätte zum neuen Spielplatz im Hof zu gehen. Natürlich hatte ich Lust, und Urlaub und überhaupt..........

Da heute bis zu 37° angekündigt wurden brachen wir schon um 05:15 in das Halltal auf. Die genaue Route findet ihr in Bergsteigen at. Zügig ging es über eine liebevoll gewählte Route in Richtung Bettelwurfhütte. Der erste Klemm-block musste den Erbauer schon von der Weite inspiriert haben. 

links unten St. Magdalena, rechts oben Holzi

dieser Klettersteig ist eine Bereicherung für jeden Alpinisten, der über eine Top gesicherte Route eine Genusstour  mit herrlichem Ausblick durch das Halltal in das Inntal machen will. Ich bin hoch erfreut mein geliebtes Halltal mal von dieser Seite der Felsen sehen zu dürfen.

Jede Minute ein Genuss, die Sonne scheint und das Halltal zeigt sich von seiner besten Seite,

wobei letzte Woche hier die Hölle los gewesen ist. Derzeit wird Tonnenweise Schutt ins Tal transportiert, um die Straßen wieder frei zu bekommen. Jedes Jahr ist das Halltal gesperrt weil die Berge Schutt und Steine in das Tal spühlen. 

nach ca. 3 Stunden 15 Min. erreichten wir die Bettelwurfhütte, und da ich derzeit Urlaub habe genoss ich bereits am Vormittag bei dieser Affenhitze einen kalten Radler. Hier kann man super essen und trinken, und mit netten Menschen "Hoangoschtn"

Retour führte und der schöne Höhenweg über das Lafatscher Joch auf St. Magdalena, auch hier lässt es sich fein sitzen, essen und trinken. Nach über 1500 Hm im Aufstieg vertrug ich locker noch einen Radler. Oft schon führte mich der Heimweg über die verschlossenen Stollen der Haller Salinen, heute hatte ich Glück und ein Stollen war geöffnet. Über 700 Jahre wurde im Halltal Salz abgebaut und in Hall zum weissen Gold verarbeitet. 

Heute war ein feiner Tag mit einem guten Freund in einer schönen Gegend auf einem super Klettersteig.

 Ich darf mich in die Sommerpause verabschieden um mit meinen Kindern Sandburgen zu bauen. Freue mich schon auf neue Abenteuer, der Halltaler.

Ortler über Hintergrat 3.905 m.ü.d.M

Als Martin und ich letztes Jahr auf der Königsspitze standen und auf den erhabenen König Ortler blickten, da wussten wir schon was heuer um diese Jahreszeit zu tun ist. 2007 hatte ich bereits das große Vergnügen mit Vroni und Günther diesen wunderschönen Berg über die Payer Hütte besteigen zu dürfen, gestern war die Route über den Hintergrat unsere Wahl. Die Anfahrt über den Reschen See verlief angenehm, mich beeindrucken immer wieder die gewaltigen Windräder die am Reschenpass bei einer Jahresdurchschnitts-Geschwindigkeit von 4,3 m/s ihre Umweltfreundliche Arbeit verrichten ;°

In nicht mal 2 Stunden bei knapp 800 Hm Aufstieg erreicht man von Sulden aus die Hintergrat Hütte auf 2.661 m.ü.d.M. und kann bei dieser Gelegenheit die Beine schon für eine anspruchsvolle Tour vorwärmen. Wie man sehen kann war die Vorbereitung auf der Hintergrat Hütte überhaupt sehr gewissenhaft. Diese beeindruckende Abendstimmung lässt schon Gutes vermuten.

Um 03:30 wird man für das Frühstück geweckt, um 04:00 ist allgemeiner Aufbruch. 

Anfänglich geht man über den Suldenferner mit Stirnlampe auf einem guten Schotterweg in einer Bergsteiger/innen-Karavane noch Schlaftrunken in Richtung Sonnenaufgang. Sobald die Sonne aufgeht wird die Schönheit des Ortler Gebiets ersichtlich.

Wenn man nicht jeden Meter am Seil geht, was an und für sich empfehlenswert wäre, dann geht es zügig voran. Es ist ziemlich ausgesetzt, aber das Gestein bietet guten Halt. Wer sich also Wohl fühlt in luftigen Höhen, der kommt gut weiter.

Ein markanter Punkt ist der Signalkopf auf 3.725 m.ü.d.M, nach dem man diesen passiert hat kommt die erste 4er Stelle. Die beste Wahl für eine übersichtliche Routenbeschreibung findet man meiner Meinung nach unter Bergsteigen.at

Hier die erste 4er Stelle, da staut es sich ein wenig. Für die einen ein leichtes, für andere ein unüberwindbares Hindernis (aber eigentlich kein Problem, Toprope durch einhängen des Seils vom Vordermann ist immer möglich). Wir ließen es uns aber nicht nehmen, die 4er selbst im Vorstieg zu gehen. Die erste ich, und die zweite packte Martin mit spielerischer Leichtigkeit.

So geht es dann in Richtung Gipfel. Stehzeiten muss man akzeptieren, wer überholen möchte, dem zeigt die Natur gleich die Grenzen auf. Es gibt halt nur eine Route, und für die braucht man Zeit.

Diese Schneewechte noch, und bald ist es geschafft, das Gipfelkreuz kann man schon sehen.

Berg Heil, auf 3.905 m.ü.d.M dem Ortler, auch der "Kleine 4.000" genannt. Wir brauchten für die 1.200 Hm ca. 5 Stunden.

Nun hat Martin auch die Südtiroler-Matura, Cevedale, Königsspitze und Ortler. Gratuliere!!!

Der Abstieg zur Payer Hütte wurde noch einmal zu einem unvergesslichen Erlebnis. Ich finde es eigentlich Schade, dann man diese Route den Normalweg nennt, denn "Normal" ist es hier sicherlich nicht.

An dieser Stelle warteten wir und alle anderen Gipfelstürmer weit über eine Stunde darauf, dass ein paar Pensionisten bei knackigen Stellen ihre Lebensgeister wieder fanden. Sie wollten es einfach noch einmal wissen, blockierten aber lange den Weg.  Aber wer es bis hierher schafft weis, "in der Ruhe liegt die Kraft"!

Das letzte Drittel ist wieder so eine Sache, der ganze Berg nur ein Bröselhaufen. Ohne Seil kommt man mit viel Geschick schnell weiter, wer nicht darauf verzichten will ist auch gut sehr beraten!
Martin hat´s drauf!


Die Payer Hütte auf 3.029 m.ü.d.M erreichten wir trotz langer Wartezeiten in 3 Std. 45 Min. Wer genügend Zeit hat kann sich hier ausruhen und eventuell erst am nächsten Tag nach Sulden (ca. 1.100 Hm) aufmachen. Wer es am Stück packt, den erwarten in Summe ca. 2.100 Hm Abstieg vom Gipfel des Ortler.



Wir sind einiges gewohnt und packten es am Stück. Das gab uns aber wie man sehen kann dann auch den Rest. Am "Campingplatz Kiefernhain in Prad" sammelten wir nach 13 Stunden auf den Beinen bei Pizza, Wein und einigen Stunden Schalf im Zelt neue Kraft für die Rückreise.

Diese Tour bleibt mir immer in Erinnerung!



Neues zum Hiking Biking Tip vom 03.07.11 !!!

Ihr erinnert euch an meinen Hiking Biking Tip vom Juli unter dem Label "Dies und Das" wo ich das super Bild im Netz gefunden habe? 

Eigentlich dachte ich es handelt sich hier um einen Chinesen der die teuren Mietpreise nicht zahlen kann, und als Tagelöhner von Ort zu Ort radelt. Das hat mir so gefallen dass ich es kurzerhand zu Kunst erhob. 
Nun weis ich, es ist Kunst! (Schade eigentlich)

Der Künstler Kevin Cyr entwarf und baute das Wohnrad im Jahr 2008. Und später folgte dieser grandiose Bike Anhänger und noch einige Ideen wie man günstig wohnen kann. 


Ich liebe die Bilder von Cavin Cyr, und wo ich das fand gibt es noch mehr unter http://www.kevincyr.net/index.php?/ongoing/home-in-the-weeds/ 

Ich muss mir irgendwann auch so ein Bikehome bauen! Aber vielleicht etwas leichter und mit Gangschaltung. Habe mich schon sehr lange nicht mehr für etwas so begeistern können wie "mobiles Wohnen aus eigener Muskelkraft". Das ist sozusagen Hiking Biking für Fortgeschrittene, deshalb hat es auch Platz in meinem Blog.